So erkennen Sie nachhaltige Möbel aus Holz

Nachhaltige Möbel aus Holz

Angesichts des Klimawandels treibt viele der Wunsch an, das eigene Leben umweltfreundlicher zu gestalten. Nachhaltige Möbel bieten Ihnen die Möglichkeit, in puncto Einrichtung mit gutem Beispiel voranzugehen. Hier erfahren Sie, woran Sie Möbel aus ökologischem Holz erkennen, welche Gütesiegel existieren und warum die Holzart nicht alles ist, auf das Sie beim Kauf achten sollten.

Nachhaltige Möbel: Welche Kriterien sind wichtig?

Die eigene Wohnung preisgünstig und dennoch stilvoll einzurichten – das ist das Markenversprechen von Ikea. Die schwedische Möbelkette ist auch hierzulande überaus beliebt, obwohl die meisten Ikea-Möbel nicht gerade für ihre Langlebigkeit bekannt sind.

Parallel dazu gibt es einen Gegentrend: Nachhaltige Möbel aus fairer Produktion können seit einigen Jahren eine wachsende Nachfrage verzeichnen. Was aber macht ein Möbelstück überhaupt nachhaltig? Dabei spielen mehrere Aspekte eine wichtige Rolle:

Zeitloses Design

Nachwachsende Rohstoffe

Nachhaltige Möbel benötigen nachwachsende Rohstoffe: Holz zählt dazu. Durch die Eigenschaft von Bäumen, nachwachsen zu können, belasten Holzmöbel die Umwelt weniger als Möbelstücke aus Kunststoff.

Faire Produktionsbedingungen

Beim Kauf nachhaltiger Möbelstücke sollten Sie auf faire Produktionsbedingungen und gerechte Löhne achten. Die meisten Hersteller, die Wert auf soziale Verantwortung legen, kommunizieren dies transparent nach außen. Daneben gibt es Zertifizierungen von Sozialstandards durch unabhängige Prüfinstitute, beispielsweise den BSCI-Standard, den SA8000-Standard oder den FSC®-Standard.

Kurze Transportwege

Für nachhaltige Möbel gilt: Je kürzer die Transportwege, desto besser. Darum sollten Sie auf einheimische Holzarten und Möbel aus regionaler Produktion setzen, die anders als exotische Tropenhölzer nicht erst um die halbe Welt reisen müssen. Das hält die Transportwege kurz, schützt die Tropenwälder und sorgt für eine nachhaltige CO2-Bilanz. Außerdem sind in Deutschland eine Menge wunderschöner heimischer Holzarten verfügbar, die optisch locker mit Tropenhölzern mithalten können.

Schadstofffreiheit

Für ein wohngesundes Klima sollten die Möbel schadstofffrei sein. Oft genug werden in der Möbelbranche Oberflächenbehandlungen eingesetzt, die Schadstoffe wie Lösemittel oder Weichmacher enthalten. Bei ihrer Herstellung und Entsorgung belasten sie die Umwelt – noch dazu sind die Ausdünstungen gesundheitsschädlich. Bei nachhaltigen Möbeln werden im Gegenzug ausschließlich Lasuren, Lacke und Öle verwendet, die unbedenklich für Mensch und Umwelt sind.

Zeitloses Design

Auch das Design spielt im Hinblick auf Nachhaltigkeit eine Rolle. Hersteller nachhaltiger Möbel entscheiden sich meist für zeitlose Formen, die auch Jahrzehnte später nichts von ihrer Raffinesse eingebüßt haben und zu einem modernen Wohnstil passen.

Hohe Qualität

Eine hohe Qualität ist ein Nachhaltigkeitsgarant. Das beste Beispiel für nachhaltige Möbel sind Möbel aus Massivholz. Sie sind so langlebig, dass sie im Gegensatz zu Spanplatten-Möbeln seltener ausgetauscht werden müssen. Manchmal werden Sie sogar von einer Generation an die nächste weitergereicht. Die lange Nutzungsdauer schont die Umwelt und reduziert Abfall.

Recycling

Denken Sie über die Lebensdauer der Möbel hinaus. Nachhaltige Möbel bestehen aus einzelnen Bestandteilen, die recycelfähig und leicht voneinander trennbar sind. Mittlerweile gibt es immer mehr Hersteller, die sich einer bewussten Produktion von Möbeln nach den Regeln der Kreislaufwirtschaft verschrieben haben.

Umwelt

Nachhaltige Möbel erkennen: Diese Gütesiegel sind für Möbel relevant

Langlebig, sozial gerecht, umweltschonend, schadstofffrei – sind die Eigenschaften, die nachhaltige Möbel ausmachen, auch an einem Gütesiegel erkennbar? Tatsächlich existieren Labels, die für Sie als Verbraucher eine große Hilfe sein können und Ihnen die Kaufentscheidung erleichtern.  

Als Grundregel gilt dabei: Halten Sie sich an offizielle Siegel, die von einer unabhängigen Prüfstelle zertifiziert sind und in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Theoretisch könnte nämlich jeder Möbelhersteller sein eigenes Nachhaltigkeitslabel erfinden und auf die Ware packen, mit einer verschwindend geringen Aussagekraft. Nur, wenn die Kriterien von einer unabhängigen Partei geprüft werden, macht ein Gütesiegel Sinn.  

Möbelherstellung

Siegel für nachhaltige Möbel

Blauer Engel
Der Blaue Engel kennzeichnet Produkte und Dienstleistungen, die im Vergleich zu konventionellen Produkten umweltfreundlicher und gesundheitlich unbedenklich sind. Vom Einsatz der Rohstoffe über den Herstellungsprozess bis hin zur Entsorgung gelten strenge Anforderungen.

Blauer Engel

Goldenes M
Dieses deutsche Gütezeichen für Möbel steht für geprüfte Qualität, Sicherheit und Gesundheit. Möbelstücke, die das Siegel tragen, dürfen keine scharfen Kanten oder herausstehende Nägel aufweisen und müssen stabil und langlebig verarbeitet sein. Für potenziell gesundheitsschädliche Stoffe gelten vorgegebene Grenzwerte.

Goldenes M

ÖkoControl
Die mit dem ÖkoControl-Siegel ausgewiesenen Möbelstücke werden ausschließlich in Deutschland und Österreich gefertigt. Die verwendeten Hölzer stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft, bevorzugt nach dem FSC®- oder Naturland-Standard zertifiziert. Synthetische Stoffe sind nur erlaubt, wenn es keine Alternative gibt.

öko

Siegel für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft

FSC® (Forest Stewardship Council)
Das international anerkannte FSC®-Siegel kennzeichnet Holzprodukte und Papier, das aus einer umweltgerechten, sozial förderlichen Waldbewirtschaftung stammt. Die Abholzung muss umweltschonend verlaufen und darf die Artenvielfalt und die ökologischen Prozesse des Waldes nicht behindern. Neben ökologischen Kriterien sind auch soziale Aspekte relevant: Das Personal muss fair entlohnt werden und an regelmäßigen Schulungen teilnehmen. Zudem gelten Arbeitsschutz- und Sicherheitsstandards.

FSC

PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes)
Das PEFC-Siegel steht für Holz und Papier aus überwiegend nachhaltiger Forstwirtschaft. Ziel ist eine umweltschonende Bewirtschaftung der Wälder, um naturnahe Baumbestände aufzubauen und die biologische Vielfalt zu schützen.

PEFC

Naturland
Das Naturland-Label wird deutschlandweit für Bio-Lebensmittel und Holz sowie Holzprodukte aus ökologischer Waldwirtschaft vergeben. Die gesamte Lieferkette ist nach strengen ökologischen Richtlinien zertifiziert. Es gilt als das strengste Gütesiegel für eine nachhaltige Forstwirtschaft.

Naturland

Siegel für faire, sichere Arbeitsbedingungen

SA8000 (Social Accountability 8000)
Der SA8000-Standard ist weltweit als Zertifizierung für sozial verantwortliche Unternehmen etabliert, die die Einhaltung von Menschenrechten am Arbeitsplatz gewährleisten. Er gilt für 3 Jahre. Innerhalb dieses Zeitraums erfolgen angekündigte sowie unangekündigte Kontrollen durch unabhängige Prüfinstanzen.

SAI

BSCI (Business Social Compliance Initiative)
Der BSCI-Standard ist inhaltlich weniger umfangreich und streng als der SA8000 mit dem Ziel, die Produktionsstätte durch kontinuierliche Verbesserungen auf SA8000-Niveau zu bringen. Geprüft werden 13 Themenbereiche rund um soziale Verantwortung und effektive Managementsysteme zur Einhaltung dieser.

BSCI

Upcycling: Wiederverwerten statt wegschmeißen

Upcycling Stuhl

Nachhaltigkeit ist auch eine Frage des eigenen Konsums. Nicht immer müssen es brandneue Möbel sein – ökologisch sinnvoll ist es, stattdessen die Lebensdauer von Möbeln zu erhöhen. Vielleicht finden Sie auf dem Flohmarkt einzigartige Schätze, die genau zu Ihrem Einrichtungsstil passen? Oder auf Ihrem Dachboden befinden sich noch Einrichtungsgegenstände Ihrer Großeltern, die sich mit einem neuen Anstrich in Ihren vier Wänden hervorragend machen würden? 

Auf der Suche nach nachhaltigen Möbelstücken sind auch Secondhand-Läden, Online-Portale wie Ebay oder die Kleinanzeigen der lokalen Tageszeitung hilfreich. Sie merken: Nachhaltige Möbel finden sich überall und schonen dabei noch den Geldbeutel. Besonders für Studenten und Menschen, die häufig Ihren Wohnort wechseln müssen, macht es Sinn, zunächst die Alternativen zu Billigmöbeln auszuloten.  

Die Möglichkeiten für das Upcycling von alten Möbeln sind zahlreich: Manchmal wirken schon eine gründliche Reinigung und ein frischer Farbanstrich Wunder. Auch leichte Modifizierungen wie das Austauschen von Beschlägen und Griffen kann Möbeln zu einem neuen, moderneren Look verhelfen. Ein schöner Nebeneffekt: Nachhaltige Möbel, die ein Upcycling durchlaufen haben, stechen durch ihren individuellen Touch heraus und finden sich in keiner zweiten Wohnung.  

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