Holz kleben – Typische Fehler vermeiden

Holz kleben

Einfach Kleber drauf und trocknen lassen? Ganz so unkompliziert ist es leider nicht. Wenn Sie Holz richtig kleben möchten, gibt es einiges zu beachten. Oft ist Holzleim die erste Wahl – manchmal eignet er sich aber auch weniger gut. Wir stellen Ihnen häufige Fehler vor, die Sie vermeiden sollten, um Holz dauerhaft zu kleben.

Fehler Nr. 1: Keine Vorbereitung

Ein Stuhlbein ist abgebrochen oder die Rückwand der Schublade löst sich langsam? In solchen Fällen möchte man als beherzter Heimwerker am liebsten direkt zur Tat schreiten. Und hier kommen wir auch schon zu einem beliebten Fehler: Holz sollte man niemals kleben, ohne das Werkstück richtig vorzubereiten. Achten Sie darauf, dass die Klebefläche trocken und frei von Verschmutzungen ist. Am besten wischen Sie direkt mit einem nebelfeuchten Tuch darüber. Verzichten Sie auf Reinigungsmittel, die Lösungsmittel enthalten, denn diese können sich negativ auf die Klebekraft auswirken.

Fehler Nr. 2: Das falsche Klebemittel auswählen

Das Material Holz eignet sich grundsätzlich für viele Arten von Kleber recht gut. Am bekanntesten ist sicherlich der milchig-weiße Holzleim, der Holzwerkstoffe und Massivholz gleichermaßen zuverlässig klebt. Holzleim ist beim Reparieren und Basteln unentbehrlich – allerdings gibt es kein Universalprodukt. Holzleim ist nicht gleich Holzleim. Es macht einen großen Unterschied, ob die Holzverbindungen für den Innenbereich gedacht sind oder Sie Holz kleben, das im Außenbereich steht. Eine gute Orientierung gibt die europäische Norm DIN EN 204, die Leim in vier verschiedene Klassen einstuft:

  • D1 – geeignet zum Holz kleben im trockenen Innenbereich
  • D2 – für den Innenbereich mit gelegentlicher Wassereinwirkung
  • D3 – in feuchten Innenräumen mit häufiger, kurzzeitiger Wassereinwirkung
  • D4 – für den Innen- und Außenbereich bei häufiger, langfristiger Wassereinwirkung, sofern Sie die Holzfläche fachgerecht geschützt haben (Holzlack, Lasur)

Eignen sich Heißkleber und Alleskleber, um Holz zu kleben? Jein. Die Verbindungen werden mit diesen Klebstoffen nicht so stabil und belastbar wie beim Leimen. Patex und Uhu sind daher nur für kleinere Holzteile empfehlenswert, etwa bei Spielzeugen.

Holz kleben

Fehler Nr. 3: Zu kurze Anpressdauer

Um Holz dauerhaft zu kleben, kommt es vor allem beim Holzleim auf die richtige Presszeit an. Etwa 20 bis 30 Minuten sollten es schon sein – es ist jedoch recht anstrengend, über einen so langen Zeitraum konstanten Druck mit der Handfläche auszuüben. Fixieren Sie das zu klebende Holzobjekt besser mit Schraubzwingen, damit nichts verrutscht und die ganze Arbeit am Ende umsonst war.

Nicht immer ist es möglich, eine solche Anpressdauer einzuhalten. Vor allem, wenn Sie kleine oder verwinkelte Holzstücke kleben möchten. Hier eignet sich Sekundenkleber besser und punktet zudem mit einer kurzen Wartezeit.

Fehler Nr. 4: Holzleim nicht trocknen lassen

Auch, wenn Sie sich vorbildlich an die vom Hersteller angegebene Anpressdauer gehalten haben, ist die Klebeverbindung damit noch nicht endfest. Die Endfestigkeit tritt erst nach mehreren Tagen ein, bis das letzte Restwasser aus dem Leim gezogen ist. Erst danach kann die Holzverbindung voll belastet werden. Lassen Sie die Schraubzwingen ruhig so lange dran, falls sie welche verwendet haben.

Fehler Nr. 5: Die falsche Menge Holzleim verwenden

Wer Holz richtig kleben möchte, muss auch an die richtige Menge Klebstoff denken. Eine Holzverbindung, für die Sie zu wenig Leim genommen haben, wird nicht so bombenfest halten wie gewünscht. Wie viel Holzleim man idealerweise verwendet, lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Hier kommt es auf die Größe der Klebfläche und die Saugfähigkeit des Holzes an. Nehmen Sie im Zweifelsfall lieber zu viel als zu wenig. Holzleim, der an den Seiten überquillt, lässt sich einfach mit einem feuchten Tuch wegwischen.

Unser Tipp: Die gleiche Aufmerksamkeit sollten Sie der Leimtube zukommen lassen! Wenn Sie die Tube ordentlich gereinigt haben, werden Sie sich beim nächsten Einsatz darüber freuen, dass sich der Deckel mühelos abdrehen lässt.

Wenn Sie die häufigsten Fehler beim Holz kleben vermeiden, kann in Zukunft nicht mehr viel schiefgehen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem nächsten Heimwerkerprojekt!