Holz lasieren – So geht es richtig

Person trägt mit einem Pinsel Lasur auf Holzfläche auf

Schädlinge, Feuchtigkeit und wechselnde Witterungseinflüsse können eine Oberfläche aus Holz angreifen und dort mit der Zeit unschöne Schäden hinterlassen. Schützen Sie hölzerne Flächen, indem Sie das Holz lasieren. Die Schutzbehandlung sorgt nicht nur für mehr Dauerhaftigkeit, sondern betont zudem die natürliche Oberflächenstruktur und bringt den Holzfarbton zum Strahlen. Wir geben Ihnen Tipps für eine gelungene Lasur!

Einführung: Was ist eigentlichen Lasieren?

Beim Lasieren entsteht auf dem rohen Holz eine effektive Schutzschicht. Was eine Holzlasur eigentlich ist und wie sich von anderen Arten der Holzbehandlung unterscheidet, erfahren Sie in unserer praktischen Kurzübersicht für Einsteiger:

Holzlasur kurz erklärt

Holzlasur ist eine durchsichtige oder leicht getönte Schutzschicht für Holz, die tief in die Fasern eindringt und das Material von innen heraus schützt. Im Gegensatz zu deckenden Anstrichen bleibt die natürliche Holzstruktur sichtbar, was den Charme des Materials unterstreicht. Lasuren sind in verschiedenen Holz- und Bunttönen erhältlich und eignen sich – je nach Produkt – sowohl für Holz in Innen- als auch Außenbereichen.

Vorteile: Warum sollte man Holz lasieren?

Eine Lasur schützt Holz im Innenbereich und Außenbereich und verleiht ihm zusätzlich ein gepflegtes Erscheinungs­bild. Die Vorteile von Holzlasuren im Überblick:

  • Schutz vor Witterungseinflüssen: Die Lasur bildet über der ganzen Fläche eine schützende Schicht, die Wind und Wetter abhält. Lasiertes Holz hält Wasser und UV-Strahlung auch über längeren Zeitraum stand. Der Nebeneffekt: Schädlinge wie Pilze haben keine Chance und das Holz altert wesentlich langsamer.
  • Schutz vor weiteren Umwelt­einflüssen: Eine Holzlasur schützt Möbel im Innenbereich zuverlässig vor Staub und Verschmutzungen.
  • Atmungsaktivität und Elastizität: Lasuren erhalten die natürliche Elastizität und Atmungsaktivität der Holzfasern.
  • Einfache Pflege und Erneuerung: Lasiertes Holz lässt sich im Vergleich zu unbehandeltem Holz vergleichs­weise einfach reinigen. Auch nach Verwitterung eine neue Holzlasur ist schnell und unkompliziert neu aufgetragen.

Einsatzzwecke: Wann ist eine Lasur geeignet?

Person lasiert einen Gartentisch aus Holz

Holzlasuren sind ideal für dekorative und schützende Anstriche im Innen- und Außenbereich. Mögliche Anwendungen umfassen:

Innenbereich

  • Möbel wie Tische, Stühle und Regale
  • Fenster und Türen, die die natürliche Holzstruktur bewahren sollen
  • Holzverkleidungen an Wänden und Decken
  • Treppen, Dielen und Balken für ein natürliches Wohnambiente

Außenbereich

  • Gartenmöbel wie Bänke und Tische
  • Holzfassaden und Verkleidungen
  • Zäune, Pergolen und Carports
  • Fensterläden und Türen
  • Gartenhäuser, Holzhütten und Fachwerkhäuser

Nicht geeignete Holz­arten für Lasuren

Dank der großen Produktbandbreite gibt es im Fachmarkt nicht nur für verschiedene Anwendungsbereiche, sondern auch für verschiedene Holzarten geeignete Lasuren. Einige Holzarten sind für die Behandlung mit Lasuren jedoch weniger geeignet:

  • Sehr dichte Harthölzer wie Ipé oder Bangkirai
  • Ölige oder harzige Hölzer wie Zeder oder Douglasie

Produktwahl: Welche Lasur ist wann die richtige?

Pinsel trägt Lasurschicht auf Holz auf, unter der frischen Lasur ist die Maserung des Holzes noch gut zu erkennen

Sie sind unsicher, mit welchem Produkt Sie Ihr Holz lasieren können? Je nach Einsatzgebiet stehen Ihnen unterschiedliche Lasuren zur Verfügung:

Dünnschichtlasur:

  • Wirkung: Dringt tief ins Holz ein und schützt von innen
  • Einsatzgebiet: Besonders für Zäune und Gartenmöbel im Außenbereich geeignet
  • Pflege: Muss regelmäßig nach­behandelt werden

Dickschichtlasur:

  • Wirkung: Bildet eine robuste Schutz­schicht auf der Holzoberfläche
  • Einsatzgebiet: Ideal für Türen, Fenster und andere maßhaltige Bauteile
  • Pflege: Sehr langlebig, muss nur alle 3-4 Jahre erneuert werden

Wasserbasis:

  • Vorteil: Schnell trocknend, ideal für Innenräume
  • Einsatzgebiet: Besonders für Möbel im Innenbereich geeignet
  • Pflege: Weniger widerstandsfähig als Lasuren auf Ölbasis

Lösemittelbasis:

  • Vorteil: Hohe Widerstandsfähigkeit, ideal für Außenbereiche
  • Einsatzgebiet: Perfekt für Garte­nmöbel und Fassaden
  • Pflege: Robuster, aber schwerer in der Anwendung

Hinweis zur UV-Schutzwirkung von Lasuren

Wenn Sie Holz lasieren, das draußen Wind und Wetter standhalten soll, ist der UV-Schutz der Lasur ein wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung. Holzlasuren folgen allerdings nicht – wie eine haushaltsübliche Sonnencreme für die Haut – einem nummerierten UV-Schutz-Klassifizierung. Achten Sie deshalb auf die Produktbeschreibung aus dem Container. Hier stehen häufig Kennzeichnungen wie „dauerhafter UV-Schutz“ oder „UV+“. Eine erste Orientierung bietet außerdem folgende Faustregel: Je dunkler die Farbe einer Lasur, desto höher ist auch der UV-Schutz (dank der Farbpigmente).

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Schritt-für-Schritt-Anleitung: Holz richtig lasieren

Mann steht im Garten und lasiert Holzbalken

Sie möchten Holz lasieren? Wir erklären, wie Ihnen die Lasur wie ein Profi gelingt. Befolgen Sie einfach diese Schritte:

Optional: Holz im Außenbereich entgrauen

Falls Sie Möbel, Zäune oder andere Holzoberflächen lasieren möchten, die bereits über einen längeren Zeitraum draußen stehen, sollten Sie zunächst deren Zustand prüfen: Hat sich auf dem Holz eine gräuliche Patina gebildet? Wenn ja, sollten Sie das Holz zunächst entgrauen und erst danach zur Lasur übergehen.

Was Sie für die Lasur benötigen

Besorgen Sie folgende Mittel und Werkzeuge:

  • Holzlasur
  • Grundierung (Außenbereich)
  • Schleifpapier
  • Bürste
  • Pinsel*

*Wasserlackpinsel für wasserbasierte Lasuren, lösemittelbeständiger Pinsel für lösemittelhaltige Lasuren

Schritt 1: Holz reinigen

Bevor Sie das Holz lasieren, steht eine gründliche Reinigung der Holzfläche an. Entfernen Sie Verschmutzungen, Harzreste, lose Teile und Flechten.

Schritt 2: Holz schleifen

Rückstände von alten Lasuren oder alter Farbe sollten Sie vor dem Lasieren vollständig abschleifen. Bearbeiten das Holz gleichmäßig – je sorgfältiger Sie schleifen, desto besser wird die anschließende Lasur von der Oberfläche aufgenommen!

Bürsten Sie den Staub, der beim Schleifen entstanden ist, gründlich ab, damit die Lasur gut auf dem Holzuntergrund haften kann.

Schritt 3: Grundierung auftragen

Vor der Lasur ist zur Imprägnierung der Fläche häufig eine Grundierung nötig. Sie empfiehlt sich vor allem für bisher unbehandeltes Holz, das im Außen­bereich verwendet werden soll. Durch die Vorbehandlung mit einer Holzgrundierung wappnen Sie das Holz nämlich zusätzlich. Für hölzerne Dielen und Möbel im Innenbereich ist eine Innenlasur ohne Grundierung ausreichend.

Tragen Sie das Grundierungsmittel mit einem Pinsel großzügig, aber gleichmäßig auf die Holzoberfläche auf. Orientieren Sie sich dabei an der Richtung der Holzmaserung. Lassen Sie die Grundierung trocknen (Richtwert ca. 12 Stunden). Alle Details stehen auf der Verpackung der Grundierung.

Schritt 4: Holz lasieren

Ist die Grundierung vollständig getrocknet, können Sie die Holzoberfläche mit einer Holzlasur versiegeln. Nutzen Sie einen Pinsel und verteilen Sie die Lasur ganz dünn und in Maserrichtung.

Hinweis zum Gesundheits­schutz: Achten Sie unbedingt darauf, dass der Arbeitsplatz gut belüftet ist, um Gesundheits­schäden vorzubeugen. Noch besser ist es, gleich im Freien zu arbeiten.

Profi-Tipp: Da die natürliche Holzfarbe den endgültigen Farbton beeinflusst und sich eine Holzlasur nicht nachträglich aufhellen lässt, empfehlen wir Ihnen zunächst einen Probeanstrich an einer unauffälligen Stelle.

Schritt 5: Trocknen lassen und erneut lasieren

Erster Anstrich fertig? Jetzt heißt es warten: Das frisch gestrichene Holz benötigt ausreichend Zeit zum Trocknen. Richten Sie sich bei der Wartezeit nach den Angaben des Herstellers, halten Sie aber mindestens 12 Stunden ein.

Für optimalen Schutz sollten Sie die Oberfläche anschließend ein zweites Mal lasieren. Fertig ist die professionelle Holzlasur!

Hinweis für die Zukunft

Um die Schutzfunktion aufrecht zu erhalten, sollten Sie lasierte Flächen regelmäßig kontrollieren und Schad­stellen ausbessern.

Für einen langfristigen Holzschutz müssen Sie die Lasur spätestens nach 3-4 Jahren jedoch auffrischen.

Sie benötigen Rat? Ab zu Jungbluth Holz!

Wenn Sie Holz lasieren möchten, aber noch bei der Produktwahl oder dem richtigen Vorgehen unsicher sind, helfen wir Ihnen gerne weiter. In unserem Holzfachmarkt in Neuss finden Sie nicht nur das passende Holz für Ihr nächstes Projekt, sondern auch Grundierungen, Lasuren und erfahrene Mitarbeiter, die Sie gerne beraten!

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